Einen Monat bei r2017

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Kevin beim Stationenweg

Erster Beitrag zu unserm Job auf der Homepage des Refo

Internationales WorkCamp

Halli-Hallo, ihr Lieben!

Zunächst einmal möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ihr so lange auf meinen nächsten Eintrag warten musstet. Es ist so vieles passiert. Unvorhergesehenes und schönes, weniger schönes, aber jede Menge interessantes. Aber ich fange mal von vorne an:

In meinem ersten Eintrag habe ich euch ja schon mal eine Idee davon gegeben, was mein Job sein wird und was ich zu tun haben werde. Das hat sich im Laufe der vergangenen zwei Monate konkretisiert. In den ersten zwei Wochen haben Janik (der Hauptamtliche, mit dem ich das Projekt durchführe) und ich sehr viel Zeit im Büro verbracht, da wir zunächst einmal einige Dinge organisieren mussten. Dabei ging es darum, dass wir uns zunächst eine Pinnwand erstellt haben, auf der klar ersichtlich ist, welche Wohnungen im Bereich der „Straße der Völkerfreundschaft“ in Lutherstadt Wittenberg von uns zu renovieren und einzurichten ist. Wir haben die Möbel, die wir zum Einrichten brauchen, zunächst versucht, gebraucht irgendwo zu kaufen, aber wir mussten feststellen, dass das ein sehr großer Organisationsaufwand ist, der kaum zu bewältigen ist, wenn man 70 Wohnungen innerhalb drei bis vier Monaten einrichten möchte. So kamen wir auf die Idee, den bei Leipzig gelegenen IKEA zu besuchen und dort die Einrichtung zu kaufen. Nun ja, dies ist eine tatsächlich lustige Geschichte, die sich ergeben hat. 🙂 Wir haben wunderbare Caravellen und Multivans auf dem Parkplatz der Geschäftstelle stehen, die ihren Sold als Dienstwagen leisten. Mit einem (!) dieser Autos machten wir uns auf den Weg Richtung Leipzig, um Möbel und die Auststattung für vier Wohnungen zu kaufen, die in den nächsten zwei Wochen bezugsfertig werden sollten. Beim IKEA angekommen, beschlich Janik und mich eine Welle der Überforderung, als uns auffiel, dass die Möbel wirklich schwer, groß und sperrig sind und wir ja noch zusätzlich Kleinkram kaufen müssen… So kamen wir auf die glorreiche Idee, mit insgesamt sechs Einkaufswägen durch den IKEA zu spazieren. Unsere Motivation ließ aber recht schnell nach, sodass wir kapitulierten und uns die Möbel zusammenstellen ließen. Das bedeutete, dass wir zwei Stunden warten als Arbeitszeit verbuchen durften. Natürlich vergaßen wir nicht, dass wir noch den Kleinkram kaufen mussten und machten und mit nur noch vier Einkaufswägen auf den Weg. Einige IKEA-Besucher staunten nicht schlecht, als wir dann eine Kette zu zweit mit den vier Wägen bildeten, um uns einen Weg zu bahnen. Es muss wohl ziemlich ulkig ausgesehen haben. 😛 Lange nach dem wir schon mit dem „kleinen“ Einkauf fertig waren, wurde unsere Bestellungsnummer der fertig zusammengestellten Möbel aufgezeigt. Als wir die Paletten heranrollen sahen, beschlich uns ein mulmiges Gefühl. „Mist, warum sind wir nicht gleich mit zwei Autos gefahren?!“ Tja, da standen wir nun und beluden unser Auto, soweit es auch nur möglich war, sprich bis obenhin war es definitiv vollgestopft. Also fuhren wir zurück nach Wittenberg, luden aus und machten uns erneut auf den Weg Richtung Leipzig zum IKEA. Mittlerweile war es 19.30 Uhr und erneut beluden wir das Auto bis oben hin und fuhren wieder zurück. Ihr müsst euch vorstellen, dass auch wieder derzeit 2 Stunden vergangen waren und man die schweren Möbel ins Auto hieven musste und aus dem Auto wieder raus. Ach du grüne Neune! Feierabend: 21 Uhr!

Nach dem wir zwei Wochen ausschließlich mit der Organisation beschäftigt waren, wartete schon Hilfe für die Durchführung auf uns. Und zwar hatte sich das internationale Workcamp der Janusz-Korczak-Stiftung angekündigt. Das hieß, dass sich sieben internationale Menschen mit zwei deutschen FSJlern gemeinsam an die Arbeit machten. Das wiederum bedeutete, dass wir zu zehnt Möbel für vier Wohnungen in den 5. Stock schleppten. Und das einen ganzen Tag lang. Ganze zwei Wochen (bis auf drei Tage) waren wir dann damit beschäftigt, die Möbel zusammenzuschrauben, Betten und Schränke aufzubauen, Wandschränke für die Küche aufzuhängen und Toilettenpapierhalter im Bad zu installieren. Wir hatten sehr viel Spaß dabei, auch verloren wir die Motivation nicht, da es genug Musik zu hören und Cookies zu naschen gab. Nebenbei wurden wir auch damit beschäftigt, für Holzfiguren, die aus OSB-Platten ausgesägt worden waren, stabile Unterbauten zu bauen, damit die Figuren beim Reformationssommer nächstes Jahr auf den Konfi-Camps ihren Platz finden. Klar, dass ihr euch jetzt fragt, warum wir denn dann jetzt schon die Figuren ausstatten. Am 20. August 2016 fand die Wittenberger Erlebnisnacht statt, zu der wir diese Figuren aufstellten und sie somit quasi antesten konnten. Besonders fasziniert hat mich allerdings, dass ich mich trotz meiner schlechten Englisch-Kenntnisse wirklich gut mit den Internationalen verständigen konnte. Schade nur, dass ich mein geliebtes Französisch nicht einsetzen konnte… Leider verging die Zeit ziemlich schnell und schneller als man schauen konnte, waren die Internationalen auch schon weg.

Ab Anfang August kamen dann nach langem Erwarten die nächsten Volunteers.

Jetzt fing die Party erst richtig an. Mit gleich sechs Helfern mehr starteten wir mit neuer Motivation in das Projekt „Wohnungen ausstatten und möblieren“. Ich skizziere mal einen groben Alltag:

 

8.00 Uhr Arbeitsbeginn; Treffen in der Völkerfreundschaft (abgekürzt „VFS“); kurze Lagebesprechung und Startzeichen

10.00 Uhr Der erste Motivationsschub wird gebraucht; Thema Mittagessen.

12.00 Uhr Mittagessen beim Augustinuswerk.

12.30 Uhr Man hat wieder einen gewissen Grad an Motivation.

14.00 Uhr Man sehnt den Feierabend herbei; die Motivation lässt komplett nach.

15.00 Uhr „Boah, bald ist Feierabend“; „Mist, wir müssen noch die drei Schränke aufbauen und den Wandschrank in der Küche aufhängen“; „Na toll, heute dauert’s wieder bis 5 ehe wir fertig sind“.

Zwischen 17.00 Uhr und 18.00 Uhr Feierabend.

 

So oder so ähnlich laufen zumindest die Tage ab, dass da natürlich nicht immer alles rund läuft, ist ja wohl klar. Zum Glück aber überwiegen die positiven Erfahrungen. Zum Beispiel kann man wirklich stolz auf sich sein, dass man nun Löcher in die Wand bohren kann, ohne gleich die ganze Wand zu zersprengen oder sich seit neustem mit Stichsägen auskennt und nun auch wirklich jeden Muskel in den Armen, Beinen und Rücken kennengelernt hat. Außerdem bietet solche Art von Arbeit, wo man in einer kleineren Gruppe zusammen Möbel aufbaut, viel Raum zum Unterhalten und gegenseitigem Kennenlernen. Natürlich arbeiten meine Mit-Volunteers und ich nicht nur. Wir haben in den WGs auch schon einige spannende Dinge erlebt, mit den Kollegen des Refo (Abkürzung für unseren Verein) haben wir auch jede Menge Spaß außerhalb der Arbeit und privat habe ich natürlich auch einige neue Erlebnisse gehabt.

Dazu aber beim nächsten Eintrag mehr.

Ich grüße euch alle ganz herzlich und wünsche euch viel Spaß beim Lesen dieser Zeilen.

Eure Acelya

 

Autor:

Träume nicht dein Leben, sondern lebe deine Träume!

Ein Kommentar zu „Einen Monat bei r2017

  1. Liebe Acelya,
    das klingt mach viel Arbeit. Ich hätte ja gerne ein Foto von dem wahrscheinlich völlig überladenen Transporter gesehen. Ich hatte nach deinen Beschreibungen sofort ein Bild im Kopf und hätte es gerne mit der Realität abgeglichen…
    Ich hoffe, du hast weiterhin trotz Motivationslöchern viel Spaß und erlebst tolle Gemeinschaft.
    Liebe Grüße
    Anja Schwier-Weinrich

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